Wenn wir uns mit einem Projekt wie Klunker-Chaos beschäftigen, kommt natürlich zunächst einmal die Frage auf, wo die ursprüngliche Inspiration zu einem solchen Spiel herkommt. War es die Idee zu einem Hintergrundelement, ein besonderer Spielmechanismus, vielleicht auch eine Illustration? Letztendlich kann es alles sein.
Auf jeden Fall stolpert man oft an den unmöglichsten Stellen über eine neue Inspiration. So hatte ich die Idee zu Klunker-Chaos, während ich einen Podcast zur SPIEL ’16 hörte.
Dort wurde gerade ein Spiel beschrieben, das in meinen Ohren ziemlich öde klang (ich werde den Namen nicht nennen, das wäre unfair), aber der Grundgedanke, die Verteilung von Farbenkarten, die der Spieler entweder haben oder nicht haben möchte, blieb mir im Gedächtnis.
Daraus musste sich doch ein Spiel machen lassen… nach Möglichkeit eins, das nicht öde war.
Der Anfang
Wenn ich eine neue Idee, muss ich sie zuerst irgendwo festhalten, bevor ich weiter darüber nachdenke.
Wenn ich unterwegs bin, nutze ich dafür meistens die Diktierfunktion meines Handys oder mp3-Players, um einfach erstmal wirre Ideen zu “notieren“. Ich habe auch eine WhatsApp-Gruppe nur mit mir selbst, wo ich kurze Gedankenfragmente aufschreiben kann.
Dabei versuche ich das Ganze so zu formulieren, als würde ich jemandem davon erzählen. Dadurch denke ich das Thema in einer gewissen Reihenfolge durch, entdecke dadurch vorhandene Lücken und kann sie sofort “ansprechen“, ohne sie unbedingt sofort lösen zu müssen.
Manchmal fallen mir auch Lösungsansätze ein, die ich zusätzlich festhalte. Diese „Geistesblitze“ dürfen auch mal etwas unklar ausfallen, sie müssen nicht alle vorhandenen Probleme lösen und dürfen sich sogar widersprechen, denn in diesem frühen Stadium geht es erst einmal darum, dass kein Gedanke, und sei er noch so abstrus, verloren geht.
Zuhause richte ich mir einen Ordner auf dem Rechner ein, der ein Dokument mit dem Namen Ideen enthält. Hier sammle ich alle Versatzstücke, um sie bereit zu haben. Wenn Recherche nötig ist, speichere ich in diesem Dokument auch die Links, unter denen ich die nötigen Informationen finde.
Seltsamerweise greife ich später selten oder auch gar nicht mehr auf diese Hilfsmittel zurück; es reicht häufig schon, dass ich sie einmal formuliert und damit in Strukturen gepresst habe, so dass sie in meinem Kopf angekommen sind, um sich dort festzusetzen und Wurzeln zu schlagen. Für den Fall des Falles habe ich aber irgendwann in der Zukunft noch immer meine Notizen und Recherchegrundlagen.
Was ich hingegen sehr oft tue, ist, im weiteren Verlauf später wieder diese ursprünglichen Gedanken durchzulesen, um festzustellen, ob das, was ich letztendlich entwickelt habe, noch irgendwas mit meiner ursprünglichen Idee zu tun hat.
Doch darauf kommen wir später nochmal zurück.
Schauen wir zum Ende aber nochmal darauf, wo wir aktuell stehen:
Der erste Einfall
Ich möchte ein Spiel haben, bei dem die Spieler alle verschiedene Kartenfarben sammeln, jedoch auch verschiedene Kartenfarben meiden wollen. Jeder Spieler hat dabei eigene “Vorlieben“ und “Abneigungen“, es gibt aber aber auch einige Farben, die für jeden Spieler das Gleiche bedeuten.
Um das Ganze spielbar zu machen, muss es also Möglichkeiten geben, die eigenen Karten anderen Spielern zuzuschieben oder fremde Karten zu rauben.