RPG-Blog-O-Quest #028 – Jahresrückblick 2017 (Januar 2018)

Nach längerer Mehr-oder-Weniger-Zwangspause dachte ich, die Teilnahme an der aktuellen RPG-Blog-O-Quest wäre doch bestimmt ein Super-Wiedereinstieg.

Im Januar 2018 läuft das Ganze unter dem Motto Jahresrückblick 2017, diesmal ausgerichtet von Greifenklaue.

Wie immer geht es darum, zu einigen vorgegebenen Fragen zum Thema Rollenspiel Stellung zu beziehen.

Die Fragen:

Frage 1:

Meine erste Spielrunde 2018 wird am kommenden Montag Victorious, ein viktorianisches Steampunk-Superhelden-Rollenspiel. Damit führen wir in unserem Freundeskreis eine schöne Tradition fort, alle möglichen viktorianischen Rollenspiele nacheinander auszutesten (und JA, ihr werdet sicherlich bald noch mehr von diesem Projekt hören).

Frage 2:

Das einprägsamste Erlebnis 2017 in einer Rollenspielrunde war eine Testrunde von André Wieslers Rollenspiel-Umsetzung seines Romans Protektor – Monsterjäger mit Sockenschuss.

Nicht nur war es die letzte Spielrunde, die ich je mit André spielen durfte, bevor er im November 2017 völlig überraschend verstarb.

Es ging auch nicht nur darum, dass ich mit einigen tollen Mitspielern eine unglaublich gute Zeit an diesem Abend hatte.

Vor allem war es nämlich ein Abend, an dem ich im Spiel und im Gespräch mit André sicherlich mehr über das Design von Rollenspielen (vor allem lustigen Rollenspielen) gelernt habe, als ich davor aus vielen Büchern, Artikeln und Podcasts herausholen konnte.

Es wird mir eine besondere Ehre sein, das Protektor-Projekt mit fertigstellen zu können! Freut euch darauf, das wird groß!

Frage 3:

Welches Rollenspielprodukt hat Dich im vergangenen Jahr am meisten erfreut?

Auf dem internationalen Markt muss ich hier die Neuauflage von TORG nennen, das von Ulisses Amerika unter dem Titel TORG – Eternity per Crowdfunding auf den Markt gebracht wurde.

In diesem Spiel geht es darum, dass interdimensionale Wesen mit ihren Realitäten die Erde überfallen und dieser ihre eigene Wirklichkeit mit eigenen Naturgesetzen aufzwingen. Doch die Einwohner der Erde wehren sich und versuchen die Feinde wieder zu vertreiben.

Sehr zur Unfreude meiner Gattin habe ich 200€ in dieses Crowdfunding versenkt, aber ich war schon in den frühen Neunzigern ein absoluter Fan des Spiels und der Welt, und somit war es für mich völlig klar, dass ich hier zuschlagen musste (vor allem, als ich hörte, dass die deutsche Version leider nur eine Übersetzung ohne eigenes Material sein würde… sehr schade, auch für mich als jemand, der sich schon immer gewünscht hat, hier mal selbst Hand anzulegen).

Auf dem deutschen Markt war mein Highlight sicherlich Geh nicht in den Winterwald aus dem Hause System Matters, das ich schon im Original und in einer frühen Übersetzungsversion kannte.

Das kleine, feine Spiel um gruselige Kaminfeuergeschichten ist ein wenig bizarr in seiner Erzählweise, transportiert aber seine ganz eigene Atmosphäre.

Und hier wird es sogar bald deutsches Material geben, unter anderem aus meiner Feder.

Frage 4:

Welchen SC hast Du am meisten gespielt in 2017, welches System war das und an was werden sich die Mitspieler erinnern?

Die meisten Spielrunden habe ich im vergangenen Jahr in einem früh-viktorianischen magischen London verbracht, wo ich als Agent der englischen Krone versuche, eine magische Apokalypse zu verhindern.

Das Ganze spielt in einer Welt, die von einem Freund (der jetzt auch wieder den Spielleiter gibt) schon vor vielen Jahren erdacht wurde und jetzt endlich wieder mal abgestaubt wurde.

Das System ist ein abgewandeltes und erweitertes Heavy Gear (im Original von Dream Pod 9), was bemerkenswert gut funktioniert, wenn man bedenkt, dass das Spiel eigentlich einen ganz anderen regeltechnischen Fokus hat.

Meine Mitspieler werden sich wahrscheinlich vor allem daran erinnern, dass ich (in einem akuten Anfall von Anspielungs-Blindheit) meinen Charakter James Ballard getauft habe.

Bevor ich mich versah, wurde mir vorgehalten, dass dieser sich vermutlich als „Ballard… James Ballard!“ vorstellen würde. Und so habe ich jetzt einen Geheimagenten ihrer Majestät, der aufgrund einer Undercover-Mission im Osmanischen Reich wie ein Türke aussieht und somit eher wie seine eigene Parodie wirkt. 

Leider hat auch dieser Charakter bereits mehrfach meine notorische Würfel-Schwäche zu spüren bekommen, die zielsicher verhindert, dass er mal als wahrer Held im Sinne seines Quasi-Namensvetters dastehen kann.

Man kann nicht immer gewinnen …

Frage 5:

Gab es 2017 auch eine RPG-Runde oder -Produkt, welches sich als absolute Zeitverschwendung entpuppte? Warum?

Es gab durchaus Runden, die nicht optimal verlaufen sind, aber ich habe jedesmal auch etwas daraus gelernt, was ich beim nächsten Mal besser machen könnte.

Und die meisten Rollenspiel-Produkte, die ich mir angesehen oder sogar angeschafft habe, hatten dann doch irgendwelche positiven Aspekte oder haben mir wenigstens die Erkenntnis vermittelt „Nein, so nicht!“.

Von daher, nein, wirkliche pure Zeitverschwendung hat es eigentlich nicht gegeben.

Und ganz ehrlich, ich möchte es sowieso eher mit dem Thomas-Michalski-Prinzip halten („Die Dinge einfach mal nicht kacke finden.“) und mich lieber über die Dinge unterhalten, die mir gefallen haben.

Bonusfrage:

Diese werde ich mir diesmal klemmen müsen, da der zugehörige Link gerade „saniert“ wird.


Die RPG-Blog-O-Quest wurde diesmal angeleiert von Greifenklaue.
Dort findet ihr auch alle Antworten verlinkt.

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