2024 – Das war’s!

2020 habe ich die Reihe von Jahresrückblicken auf meinem Blog mit dem Beitrag 2020 – Los geht’s! begonnen, der die 2010er Jahre gedanklich abschloss. Die einmal begonnene Tradition habe ich dann fortgesetzt mit 2020 – Das war’s!, 2021 – Das war’s!, 2022 – Das war’s! und 2023 – Das war’s!.

Und was soll ich sagen? Vielleicht war es kein guter Gedanke, diese Beitragsreihe in einem Jahr zu beginnen, in dem eine weltweite Pandemie ausbrechen sollte (auf der anderen Seite, wie konnte ich das vorher schon wissen?).

Seitdem war ich auf jeden Fall jedes Jahr vor allem damit beschäftigt, die persönlichen und manchmal auch weltweiten Katastrophen der vergangenen 12 Monate aufzuarbeiten.

Tatsächlich kann ich diese „liebgewonnene“ Tradition auch in diesem Jahresrückblick fortsetzen, denn das Jahr 2024 gab sich tatsächlich alle Mühe, seine Vorgänger an Hinterlistigkeit und Bosheit noch zu übertreffen, und dabei spreche ich nicht einmal von der allgemeinen Weltlage oder der politischen Situation hierzulande, sondern erst einmal nur von dem, was mir persönlich passiert ist.

Ich könnte dir Sachen erzählen…

  • Wie ich bereits im Beitrag 2023 – Das war’s! erzählt habe, musste ich am Anfang des Jahres wegen einer Hepatitis einen längeren Krankenhausaufenthalt mit anschließender Krankheitsphase einlegen.
  • Danach musste mit einer langen Serie von Untersuchungen sichergestellt werden, dass die ursprünglich vermutete Krebserkrankung nicht real war (Spoiler: war sie nicht).
  • Der Körper und vor allem das Immunsystem waren jedoch so angegriffen, dass ich mich den Rest des Jahres über mit hartnäckigen Magen-Darm-Problemen und Bronchitiden (ich habe nachgeguckt, die Mehrzahl von „Bronchitis“ heißt wirklich so) herumplagen musste.
  • Und als sei das nicht genug, verstarb Anfang Juni nach langer Krankheit und trotzdem völlig überraschend auch noch mein Vater. Das für sich allein betrachtet war eigentlich schon schlimm genug, zog mich jedoch zusätzlich in einen Strudel von Testamenten, Erben und Vermächtnissen, der mich bis heute nicht wieder freigelassen hat.

Ich bin dann mal weg!

Trotz allem schaffte ich es im vergangenen Jahr noch dreimal in Urlaub zu fahren:

  • Im Januar war ich in Brügge in Belgien, eine grandiose mittelalterliche Stadt, in der es jedoch am Dienstag (meinem Geburtstag) nur sehr wenige offene Restaurants gibt und wo man außerdem nur dann etwas trinken gehen kann, wenn man dabei auch etwas isst.
    Aber großartige Schokolade hatten sie!
  • Hamburg war im April unser nächstes Ziel, wo wir uns mit Freunden Harry Potter und das verwunschene Kind angesehen haben (was übrigens ein tolles Erlebnis war).
  • Direkt im Anschluss ging es nach Boltenhagen, zu langen, entspannten Spaziergängen an der Ostsee.
    Auf dem Hinweg machten wir noch einen Zwischenstopp bei der Star-Wars-Ausstellung im Outpost One, und auf dem Rückweg haben wir eine Menge alte Militärtechnik im Deutschen Panzermuseum Munster gesehen.
  • Die letzte größere Reise – zumindest für mich – war dann London im August, unsere erklärte Lieblingsstadt, wo man inzwischen quasi nur noch elektronisch bezahlen kann (schade um die vorab umgetauschten Pfundnoten in unseren Portemonnaies).
    Grandiose Erinnerungen schufen aber das Musical Back to the future und das Theaterstück The Mousetrap im St. Martin’s Theatre (das am längsten laufende Theaterstück der Welt, seit November 1952).
  • Einen Familienurlaub Anfang November nach Rom bei sonnigem T-Shirt-Wetter musste ich dann leider absagen, weil ich eigentlich keinen Urlaub mehr hatte, aber dann doch und auch eigentlich genug Überstunden und … ach, es ist eine lange Geschichte …

Conventions im Jahr 2024

Neben diese echten Urlauben gab es noch die kleinen Ausflüge in das Nerdtum, die Fahrten zu verschiedenen Conventions, vor allem zusammen mit meinen Freundinnen von der Redaktion Phantastik.

  • Die Eulencon des Uhrwerk-Verlags feierte ihre Premiere am 4. und 5. Mai in Köln, und obwohl noch nicht alles zu 100% perfekt lief, freuen wir von der Redaktion Phantastik uns jetzt schon auf die zweite Ausgabe am 10. und 11. Mai 2025.
  • Auch das (die? der?) RolePlay Verse fand 2024 zum ersten Mal statt, doch bis auf den neuen Ort (die Turbinenhalle in Oberhausen) fühlte ich mich wie auf der guten alten Role Play Convention, von der grundlegenden Ausrichtung bis hin zu den überteuerten Eintrittspreisen.
  • Zwei Monate nach meinem letzten Besuch in Hamburg fuhr ich im Juni erneut dorthin, zur NordCon, die mir vor allem dadurch in Erinnerung blieb, dass sich niemand für meine Seelenfänger-Runde interessierte und dass sie das Ende der 100-Questen-Gesellschaft in der bestehenden Form einläutete (wenn du Bescheid weißt, weißt du Bescheid).
  • Ein Highlight des Jahres war mal wieder die cthulhuide anRUFung im Juli, ausgerichtet von der Deutschen Lovecraft-Gesellschaft, bei der wir zum zweiten Mal in Folge von einem unerwarteten und grundlosen Feueralarm nach draußen gerufen wurden.
  • Meine zweite RatCon (diesmal in Langen statt in Limburg) entwickelte sich zur absoluten Hitzeschlacht, denn auch eine klimatisierte Halle hilft dir überhaupt nichts, wenn du zum Spielen an einen der Außentische eingeteilt wirst, wo dir langsam das Hirn im Schädel gargekocht wird.
  • Die SPIEL ’24 wurde dann zu einem seltsamen Erlebnis, bei dem die neuen Veranstalter in ihrem zweiten Jahr an einem schweren Fall von Über-Kontrollitis litten.
    Je nach Eintrittskarte konnte man nur bestimmte Eingänge benutzen, teilweise nicht die, neben denen man parken konnte, und wenn man die Messe kurz verlassen wollte, konnte man als normaler Besucher nicht immer sicher sein, ob man auch wieder zurück ins Innere gelangte.
    Und sprechen wir besser nicht von dem undurchschaubaren Preismodell für Aussteller, das sich 2025 zu wiederholen droht.
  • Das Convention-Jahr endete traditionell auf der DreieichCon im November, zusammen mit einem Besuch im nahegelegenen Zeppelin-Museum in Zeppelinheim und dem traditionellen Abendessen in der Casa Grande. Auch diesmal konnte ich leider keine Interessenten für meine Seelenfänger-Runde finden, so dass ich beim nächsten Mal auf ein anderes Abenteuer umschwenken werde (denn aufgeben werde ich bestimmt nicht).

Das Jahr 2024 in Projektform

Den verschiedenen Katastrophen des Jahres geschuldet, kann ich leider nicht viele fertige Dinge vorweisen, mit denen ich dich erfreuen könnte. Also, was gab es Vorzeigbares?

  • Im März erschien mit Ganz in Weiß für Private Eye der Abenteuer-Flyer der Redaktion Phantastik zu den Gratis-Rollenspiel-Tagen 2024, den ich zusammen mit Sylvia Schlüter vom Verlag schreiben durfte.
  • Zusammen mit dem Rest des Orga-Teams habe ich an der Neuauflage der Fin-de-Siècle-Con gearbeitet, die 2025 vom 28. bis 30. März stattfinden wird.
  • Im April durfte ich für 3P an einer Runde Starport teilnehmen, einem für Kinder geeigneten Rollenspiel, das danach vom Uhrwerk-Verlag veröffentlicht wurde.
  • Die von mir heftig beworbene Vorbestelleraktion zu Wolsung fand im Juli mit dem Erscheinen des Grundregelwerks bei der Redaktion Phantastik ein versöhnliches Ende; im Hintergrund laufen inzwischen bereits die Arbeiten für weitere Produkte.
  • Mein eigener Podcast Sandkastenspiele hatte 2024 leider nur ein allgemeines Update sowie eine Wiederveröffentlichung des Fan-Hörspiels HeXXen 1733 – Prag – Die Schatten der Leuchtenden Stadt zu bieten.
  • Aus persönlichen Gründen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll (nein, wir hatten keinen Streit!), gab es 2024 auch nur drei neue Folgen des gemeinsamen Podcasts Gedankenspiele – Räuberpistolen, Seemannsgarn und wahre Geschichte(n) von Michael, Jens und mir.
  • Und gegen Jahresende hatte ich noch mit einigen anderen Spielenden die Ehre, den Spiele-Podcast von Jaegers.net mit einem letzten Cthulhu-Abenteuer zu Grabe zu tragen.
  • Viele andere Projekte liefen eher im Hintergrund ab und werden wohl in naher Zukunft das Licht der Welt erblicken … hoffentlich …

Gehen wir vorwärts, Richtung Zukunft!

Eigentlich möchte ich im Augenblick – noch mehr als in den letzten Jahren schon – zu den verschiedensten politischen oder gesellschaftlichen Themen etwas sagen, vor allem, weil viele davon mein ganz persönliches Jahr 2025 massiv beeinflussen könnten. Aber die Befürchtung, dadurch eine wenig sinnstiftende, dafür aber polarisierende Debatte auszulösen, lässt mich davor zurückschrecken. Das soll dich aber nicht daran hindern, zu allen wichtigen Themen eine eigene Meinung zu haben und diese mit anderen zu diskutieren. Tu mir nur den Gefallen und hör den Menschen zu, wenn du mit ihnen sprichst. Lass dich nicht von irgendwelchen Populisten einfangen, die dir eine einfache Lösung für ein komplexes Problem vorgaukeln wollen, und schrei deren Ideen danach nicht als einzigen Beitrag zu einer Diskussion heraus.

Gönn dir aber immer die Momente, in denen du dich eine Zeitlang von den düsteren Themen, die den öffentlichen Diskurs beherrschen, erholen kannst. Ich versuche dir mit meinem Blog, meinen Podcasts und meinen Social-Media-Auftritten die Möglichkeit zu geben, neue Aspekte und Projekte kennenzulernen, bestehende Dinge vielleicht auch mal etwas anders zu sehen. So wie ich versuchen dich viele andere Schreibende, Spielleitungen und Spielende eine Zeitlang in eine andere Welt zu entführen. Gib uns die Chance dazu, und gib uns immer gerne eine Rückmeldung, was dich vielleicht besonders bewegt hat.

Einige Dinge, mit denen ich dich in den anstehenden Monaten begeistern möchte, wenn du es zulässt (und wenn ich endlich wieder dazu komme, daran zu arbeiten):

Im Gegensatz zur Vergangenheit habe ich diesmal aber dazugelernt und kündige wirklich nichts als fixes Projekt an, schon gar nicht mit einem Termin. Wie so oft im Leben gilt auch hier: „Lass dich überraschen!“

Ich hoffe also darauf, dass möglichst viele Projekte einen Schritt nach vorne machen, dass das Jahr 2025 ein paar Katastrophen weniger zu bieten hat als seine Vorgänger und dass sich am Ende wie in einem schönen Liebesfilm alles zum Besten wendet.

Vielleicht magst du ja ein bisschen an meiner Seite bleiben und mich begleiten. Ich würde mich darüber freuen. Und wenn du nicht weißt, wo ich zu finden bin, dann wird einfach einen Blick auf meinen Linktree.

In diesem Sinne, wie immer, auf ein positives Jahr 2025!


Bild der sechsseitigen Würfel von Peter Lomas auf Pixabay

2 Gedanken zu „2024 – Das war’s!“

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